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  • Andreas

Rezension: Zwielicht – M.D. Grand


Zwielicht

Nicht ganz ein Jahr ist es her, dass ich den ersten Teil Schatten gelesen habe, deshalb war ich gespannt, wie es in Zwielicht weitergeht. Ich mochte damals besonders die dunkle Atmosphäre und die Dialoge, weil sie einfach alt wirkten und hervorragend in das dunkle Setting passten.

Zwielicht spielt sieben Jahre nach dem ersten Teil und hat nicht mehr Ceryan als Hauptcharakter, sondern Leam, seinen damaligen Freund. Ich hatte ihn noch als Draufgänger und quirligen, lebensfrohen Kerl in Erinnerung. Davon ist nicht viel geblieben. Die Zeit, die Verantwortung, als auch die verbotene Liebe zu Ravelia haben ihn zu einem traurigen Mann werden lassen. In der Geschichte geht es um merkwürdige Morde, die Leam aufzuklären soll. Nicht ohne Hintergedanken seines Auftraggebers Tamir, der Leam unbedingt von seiner Frau Ravelia fern halten möchte. Dieser Konflikt trägt eigentlich die gesamte Geschichte, mal offensichtlich, mal unterschwellig, aber stets präsent. Bis daraus ganz unverhohlen ein offener Kampf gegen Tamir wird.

An der Atmosphäre hat sich nach wie vor nicht geändert. Die Dunkelheit begleitet den Leser von der ersten bis zur letzten Seite, ohne wirklich beschrieben zu werden. M.D. Grand schafft es erneut diese Stimmung wie feiner Nebel entstehen zu lassen. Es sind wieder zahlreiche neue Personen mit an Bord, die allesamt einzigartig sind. Vor allem überzeugend und glaubwürdig charakterisiert. Wer eine spannungsgeladene Geschichte erwartet, dem sei gesagt, dass er diese zwischen den Zeilen findet. Zwar gibt es diese spannenden Momente in der zweiten Hälfte, sie sind aber nicht das tragende Element. In Zwielicht geht er primär um das, was man noch nicht weiß und das treibt die Geschichte voran.

Positiv zu erwähnen ist noch, dass ich lange kein Buch mehr gelesen habe, das so gut lektoriert und korrigiert war. Zudem ist die ganze Aufmachung wieder sehr liebevoll gestaltet. Einzig die fehlenden Einzüge trüben, genau wie im ersten Teil, ein wenig den Lesefluss. Eigentlich hatte ich noch erwartet, dass das dunkle Geheimnis Ceryans gelüftet wird. Da werde ich wohl einmal direkt auf die Autorin zugehen, um meine Neugierde zu befriedigen :). Ansonsten lande ich insgesamt bei 4,5 Sternen und damit bei einer absoluten Leseempfehlung.

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