Die Geschichte in wenigen Worten zusammenzufassen, ist gar nicht so einfach, denn sie ist im positiven Sinne komplex und umfangreich. Direkt zu Beginn wird man behutsam in die Sprache und das Grundverständnis der Welt eingeführt und das sehr elegant mit einem Ratgeber. Dies wird immer wieder mal genutzt. Hier zeigt sich bereits, mit wie viel Hingabe diese Welt konstruiert wurde, wirklich beeindruckend. Und diese hat noch viel mehr zu bieten. Das Gesellschaftssystem, die Magie, aber auch die Gefahr durch die Skrae, alles ist so bildlich und schlüssig, dass man förmlich zwischen den Zeilen versinkt.
Eigentlicher Treiber der Geschichte ist die Beziehung zwischen Juno und Kamika. Kamika genießt zwielichtiges Ansehen nach dem Tot der Führerin, obwohl sie eine hohe Position innehat. Juno ist unerfahren, unerschrocken und neugierig. Und doch verbindet die Frauen etwas, bis daraus Liebe wird. Ich muss gestehen, dass ich zu Liebesgeschichten selten einen Draht bekomme. Diese hier hat mich aber begeistert. Sameena Jehanzeb spielt mit der Spannung, dem Knistern, dem Haben-wollen-aber-nicht-bekommen und das zieht einen richtig mit. Die Erotik ist pointiert und das hat mir wahnsinnig gut gefallen.
Aber Brin ist auch eine Kriminalgeschichte, die durchaus sehr blutig daherkommt und so das Gegengewicht zum weichen und magischen bildet. Und genau wie es sein sollte, fiebert und rätselt man bis zum Schluss mit und steht plötzlich vor einer sehr überraschenden Wendung.
Brin bekommt von mir volle 5* und eine dicke Leseempfehlung, weil es mich wirklich auf so vielen Ebenen begeistern konnte. Zudem ist es eine spannende, toll erzählte Geschichte, die auch sprachlich völlig überzeugt. Und weil das so ist, habe ich mir das gerade neu erschienene Buch „Was Preema nicht weiß“ von der Autorin gekauft.