Meine Bewertung zu Was Preema nicht weiß
Was der Titel sowie der Klappentext an Mystik bereits verstreuen, setzt sich direkt in der Geschichte fort. Preemas Verwirrung sowie ihre Gefühlswelt im Allgemeinen, sind direkt präsent. Man versteht sie vollkommen, denn als Leser weiß man genau das, was Preema auch weiß. Und dieser Umstand hat mich mit Freude durchs Buch getrieben.
Neben Preema begleiten vor allem David und Gwenn die Geschichte. Was David an Strahlkraft fehlt, beansprucht Gween für sich. Sie ist mein geheimer Liebling. Jeder einzelne von ihnen handelt und agiert plausibel und nachvollziehbar, wobei David sein mystisches Kleid nie ganz ablegt. Sprachlich braucht sich Was Preema nicht weiß nicht verstecken. Es ist locker flockig geschrieben, was für einen hervorragenden Lesefluss und die notwendige „Süffigkeit“ sorgt.
Ein besonderes Highlight der Geschichte sind die illustrierten Kapitelbilder. Was zunächst wie ein Scherbenhaufen anmutet, wandelt sich zum Ende hin in Preemas nackte Gestalt. Die versteckte Symbolik, wie sich die Stücke zu einem Ganzen zusammensetzen, gefällt mir außerordentlich gut. Zu gerne würde ich diese Bilder mal als Daumenkino sehen.
Sameena Jehanzeb war überrascht mit welcher Wucht ihr Buch einschlug. Cover und Klappentext haben für riesige Neugierde gesorgt, vor allem aber hat die gut durchdachte und überraschende Geschichte begeisterte Leser gefunden. Und denen schließe ich mich an. Ihre Nominierung für den Deutschen Phantastikpreis 2020 und das Erreichen der Longlist, ist mehr als verdient. Im Vergleich zu Brin, reicht die Geschichte von Was Preema nicht weiß, für meinen Geschmack nicht ganz an ihr erstes Buch heran. Das liegt aber einzig daran, dass die Welt weniger schillernd ist. Mit 4,5 * ist Was Preema nicht weiß, eine absolute Leseempfehlung und eine fantastische Flucht aus dem Alltag.