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eBook Raubkopien entfernen mit Blasty

UPDATE 08.12.2020: Der Dienst wurde 2019 offenbar eingestellt. Sehr schade.

Einen neuen Beitrag zu einem aktuellen Dienst findet ihr hier.


Die IST Situation

Das Thema illegaler Raubkopieren von eBooks ist für jeden Autor leidig und vor allem schmerzvoll. Ich brauche keinem erzählen wie viel Zeit, Herzblut und vor allem Geld in einem Buch steckt. Daher ist es schlicht eine Pest, dass andere sich unseres Eigentums bemächtigen und damit Geld verdienen ohne uns daran zu beteiligen, oder es gar gänzlich verschenken.

Wer auf die Sicherungsmaßnahmen der eBooks setzt, dem sei gesagt, das diese unnütz sind. Man kann sie problemlos mit kostenlosen Programmen aushebeln. Und möchte man sie dennoch, macht es die Nutzung für den Leser nur umständlich. Das ist damit so sinnvoll wie Einhornschokolade. Nein, warte, die war wichtig :)

Will man diesem Betrug entgegentreten, musste man bisher sehr viel Zeit investieren, um seine eigenen Werke aufzuspüren, sich auf diesen unsäglichen Plattformen selbst bewegen, um dann über viele Ecken genau das Kästchen zu finden, um die Entfernung des Inhalts zu beantragen. Oft mit ungewissem Ausgang. In dieser Zeit gibt es bereits drei neue Kopien.

Was ist Blasty.co?

Blasty.co ist ein Service, um illegalen Content zu identifizieren, kenntlich zu machen, aus den Suchergebnissen von Google, Yahoo und Bing zu eliminieren und die entsprechenden Seiten mit der Entfernung dieser Inhalte zu beauftragen. Klingt wie eine eierlegende Woll-Milch-Sau. Mit Einhornfrisur.

Im Detail kann die Plattform folgende Inhalte identifizieren und verarbeiten:


Blasty Content

Das finde ich ehrlich gesagt erstaunlich. Da ich Autor bin, habe ich die Funktion nur für eBooks getestet. In der Theorie funktioniert die Herangehensweise allerdings für andere Inhalte genauso.

Wie funktioniert es

Zunächst muss man sich registrieren, für einen Tarif entscheiden (dazu später mehr) und zusichern, das man tatsächlich der Eigentümer der Daten ist, die man ggf. entfernen lassen möchte. Danach kann es auch schon losgehen. Es gibt nun zwei Möglichkeiten:

  1. Euch ist eine URL mit eurem Buch bekannt, dann könnt ihr diese direkt eingeben.

  2. Oder ihr lasst das Netz nach entsprechendem Inhalt durchforsten.

Der Einfachheit halber, leite ich euch am zweiten Punkt durch. Blasty braucht eine Referenz, um eine Suche überhaupt starten zu können. Wie praktisch, dass man hier entweder die Autorenseite von Amazon oder den direkten Link zum Buch bei Amazon angeben kann. Dann startet man die Suche und wartet einen Moment.

Im besten Fall bleibt die Suche erfolglos, im schlechtesten erhält man eine sehr lange Liste mit Treffern. Es ist sogar möglich die Suche über bestimmte vorgegebene Suchbegriffe, wie ebook, epub usw. zu erweitern (siehe Bild). Hinter den jeweiligen Links gibt es direkt eine Einschätzung, ob es sich um eine Betrugsseite handelt oder nicht. Schließlich gibt es viele Blogger, die die gleichen Links nutzen oder man einfach irgendwo erwähnt wurde.


Blasty Prüfung

Diese Links kann man nun einzeln prüfen und erhält dafür die Seite + ein Minimenü am oberen Rand angezeigt:


Blasty Menu

Je nach Inhalt entscheidet ihr was damit passieren soll. Blast setzt dann den eigentlichen Hebel in Gang: Kennzeichnung der Seite, Sperrung bei Google, Bing und Yahoo sowie Benachrichtigung der anbietenden Plattform. Aber Vorsicht! Tut ihr dies mehrmals, obwohl kein Verstoß vorliegt, sperrt euch Blasty.

DAS ist es eigentlich auch schon! Ein Kinderspiel. In eurem Zugang könnt ihr nun den Status all eurer „Blasts“ verfolgen und jeder Zeit einen neuen Scan starten, oder euch über neue Entdeckungen von Blasty informieren lassen (je nach Tarif).


Blasty Status

Wo ist der Haken?

Wie bereits angemerkt, kostet dieser Service Geld. Die manuelle Entfernung der Inhalte, ohne Support kostet 9,99$/Monat. Eine automatische Entfernung + Support liegt bei 19,99$/Monat. Ganz kostenlos ist lediglich das Aufspüren des Inhalts. So kann man für sich zumindest schon einmal testen, ob es relevant ist.

Die Preise schrecken natürlich erst einmal ab, da man dieses Geld netto mit den Büchern erst einmal wieder verdienen muss. ABER, und das ist der Trick, du kannst jederzeit kündigen. Also wäre es möglich den Service 4 Wochen lang zu nutzen und ihn dann gleich zu kündigen. Der Entfernung deiner Links tut dies keinen Abbruch, wie sich dies mit deiner Blast-Historie verhält kann ich derzeit nicht sagen.

Ich habe den Gründer angeschrieben und ihm den Vorschlag unterbreitet, vielleicht eine Gebühr pro Blast anzubieten. Heißt: die Bereinigung pro Buch. Das fände ich fair und wäre eher erschwinglich und würde den Zugang für deutlich mehr Autoren ermöglichen.

Nichts desto trotz finde ich die Plattform hervorragend. Sie ist einfach zu bedienen, tut tatsächlich was sie verspricht und sie ist die erste wirkliche Möglichkeit wieder Herr über seine eigenen Geschichten zu werden. Allein deswegen ist jeder einzelne Dollar hier sinnvoll investiert. Ich werde diese Prüfungen sicherlich 1-2 im Jahr machen.

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