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Rezension: Das Feuer in mir – Christian Milkus


Das Feuer in mir

Das Feuer in mir ist der zweite Teil der Dark Fantasy Reihe von Christian Milkus. Der erste Band „Der Schatten in mir„, ist mir noch sehr gut in Erinnerung, weil ich dessen dichte und wirklich düstere Atmosphäre sehr mochte. Mit Band eins noch Selfpublisher, ist Teil zwei nun im Drachenmond Verlag erschienen. Dies hat seine Vor- und Nachteile. Doch dazu später mehr.

Im zweiten Teil geht es um Leanne. Eine aufgeweckte und neugierige junge Dame, die mit ihren Geschwistern die Ausbildung zu Forschern absolviert. Bei einem Auftrag in der Nähe des dunklen Waldes, in dem sich das Dorf Schwarzbach befindet, explodiert die Erde und Maya, die älteste Schwester, stirbt. Von Vorwürfen und Zweifeln getrieben, trifft sie auf den Jungen Damion, der mit seiner offenen Art und einer neuen Weltsicht, ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellt.

Das Verlagsformat sowie das Papier, garantieren eine tolle Haptik und ein angenehmes Lesegefühl. Gestalterisch wird einiges geboten: das Cover ist durchaus ein Hingucker (wobei mir persönlich das Mädchen nicht gefällt). Wer die Printausgabe besitzt, dem fällt unweigerlich die Gestaltung des Seitenbodens auf. Dort ist ein düsterer Wald zu sehen, der in den Text ragt. So schön und pfiffig dieses Element auch ist, es stört teils sehr das Lesen, weil Text und Hintergrund sich vermischen. Toll sieht es dennoch aus.

Inhaltlich war ich davon ausgegangen, dass es irgendwie an den ersten Teil anknüpft. Das ist nicht der Fall, die Geschichte spielt knapp zwei Jahre später. Das ist prinzipiell nicht schlimm, weil ich die Charaktere interessant fand. Atmosphärisch wie inhaltlich, kommt „Das Feuer in mir“ leider nicht an des ersten Teil heran. Es dauert sehr lange bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Da auch das Dunkle nur angedeutet, aber nie wirklich konkret wird, bleibt die Atmosphäre überwiegend flach. Das ist schade, weil durchaus mehr Tiefe möglich gewesen wäre.

So braucht es knapp 200 Seiten, bis die Story richtig anzieht und ein (willkommener) Twist für ordentlich Spannung sorgt. Nebst ein paar tollen Kampfszenen und interessanten Wechseln, lässt mich das Ende allerdings etwas unbefriedigt zurück. Es ist zu glatt. Aber das ist sicher Geschmacksache. Richtig gestört haben mich hingegen die zahlreichen Rechtschreibfehler. Lange Schachtelsätze schön und gut, aber falsche Zeitformen, doppelte Wörter und wirklich offensichtliche Fehler, dürfen einfach nicht passieren. Bei 12 habe ich aufgehört zu zählen. Hier sollte der Verlag noch einmal nacharbeiten.

Ein Logikfehler ist mir ebenfalls aufgefallen. In einem mittelalterlichen Setting gab es schlicht keine „Spritzen“ mit Nadeln. Aber das ist einmal mehr Korinthenkackerei :) Wer Fantasy mit einem Hauch Dunkelheit sowie eine Prise Liebe mag, der ist mit Das Feuer in mir gut bedient. Bei der Erwartung nach wirklich düsterem Fantasy, würde ich jedoch abraten oder auf den ersten Teil verweisen, falls noch nicht gelesen. Letztendlich bekommt das Feuer in mir 3/5*, aufgrund der Fehler und dem sehr langatmigen Einstieg.

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