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  • Andreas

Rezension: Kellerkind – Nicole Neubauer


Kellerkind

In unsere Autorenverein eine Bestsellerautorin zu wissen, ist schon etwas Besonderes. Da hat es mich natürlich interessiert was ihr Buch Kellerkind so an sich hat, das es Tausende packt. Allerdings muss ich gestehen, dass ich kein Krimileser bin und daher mein Feedback etwas anders zu gewichten ist.

Es geht um den Jungen Oliver Baptiste, der nach einem Mord in einer Münchner Wohnung im Keller des Hauses gefunden wird. Blut verschmiert und schweigend. Irgendwie scheint er der Schlüssel zum Geschehen zu sein. Eine Intelligente Geschichte, die mit so vielen Konflikten aufwartet, das es Spaß macht den Windungen zu folgen. Insbesondere die Rolle von Olivers Vater bleibt undurchsichtig, gibt der Handlung eine wichtige Note Mystik. Besonders charmant finde ich das ermittelnde Team, das so authentisch ist, dass man meint einfach den Tatort zu schauen, während sie neben einem auf der Couch sitzen. Sie entspringen nicht den üblichen Klischees, haben ganz eigene und vielschichtige Probleme, die sie liebenswürdig und menschlich machen.

Zu Beginn fand ich die Sprache sehr interessant. Kurz, knackig, direkt. Allerdings machte es die ersten Seiten etwas schwer zu lesen. Das änderte sich dann rasch und es kam mehr Flow in den Text.

Mein einziges „Problem“, wenn man es denn überhaupt so nennen kann, ist die Spannung. Wie gesagt bin ich kein Krimileser und nun sind Krimis halt keine Thriller. Ein wenig mehr Nervenkitzel wäre an der ein oder anderen Stelle sicher möglich gewesen. Erst zum Schluss, wie es halt üblich ist, zieht es dermaßen an, dass man das Buch einfach nicht weglegt. Und das hat Spaß gemacht.

Witzig finde ich, dass das Cover eigentlich nichts mit dem Buch zu tun hat. Die Geschichte spielt in München, das Bild zeigt ein altes Haus auf dem Land. Und doch tut es dem Interesse am Buch keinen Abbruch. Im Gegenteil: die Haptik und das Gefühl des Buches sind wirklich richtig hochwertig, weshalb ich es etliche Male einfach in der Hand hin und her gedreht habe. Die Prägung, der Glanzeffekt, die eingeklappten Cover, wirklich gut gemacht.

Am Ende würde ich Kellerkind von Nicole Neubauer 4/5 Sternen vergeben, weil mir einfach Genre unabhängig etwas Spannung gefehlt hat.

Weitere Rezensionen finden ihr in den folgenden Blogs: Borsteinprosa

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