Wieder neigt sich ein ereignisreiches – was sage ich – turbulentes Jahr dem Ende. Also schaue ich zurück, ob ich meine gesteckten Ziele erreicht habe und was sich sonst noch so getan hat. Es folgt also mein Jahresrückblick 2022, auf den ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge schaue.
Inhalt
> LimBuch
> FeenCon
> BuchBerlin > Frankfurt
> Webseite
Meine Ziele für 2022
Die Liste meiner Ziele war durchaus lang. Dennoch bin ich den überwiegenden Teil ruhig angegangen. Und weil vieles oft sehr ambitioniert ist, schauen wir mal was davon übrig geblieben ist.
Schwarze Zahlen
Ganz oben auf meiner Prioliste stand das Schreiben schwarzer Zahlen. In Anbetracht der steten Steine die man mir in den Weg gelegt hat, wundert es mich, dass ich das Ziel grundsätzlich erreicht habe. Mein Umsatz ist leicht gestiegen, auch wenn der Absatz hinter dem Vorjahr geblieben ist. Wenn ich ehrlich bin, haben es lediglich die zusätzlichen Buchmessen sowie der Deal mit Russland rausgerissen (dazu aber später mehr), ansonsten wäre der Gewinn das 3. Jahr in Folge negativ. Wenn gleich mit einem Aufwärtstrend.
Die Schwierigkeiten und Unwegbarkeiten in 2022 haben dafür gesorgt, dass viele das Geld beisammengehalten haben. Die gesunkene Kaufkraft bei gestiegenen Preisen habe ich in meinen Zahlen deutlich gespürt. Selbst die Platzierung von Werbung hat nur wenig am allgemeinen Trend ändern können.
Neue Veröffentlichungen
2022 stand ganz im Zeichen des Hörbuchs. Gleich zwei habe ich für den Buchwächter 3 und 4 geplant gehabt. Geworden sind es sogar drei, denn Acusticon hat sich noch mit eingeschlichen, auf das ich mich besonders gefreut habe. Dabei macht es mich ungemein Stolz, dass die Hörbücher so regelmäßig und mit viel Spannung von euch gehört werden. Ja sogar spontane Begegnungen auf Buchmessen gab es, bei denen ihr mir mit Begeisterung davon erzählt habt.
Mit Acusticon habe ich meinen neuen Titel veröffentlicht. Ein besonderes Projekt: Das erste Mal Steampunk, das erste Mal eine besondere Covergestaltung, das Erste Mal eine Sonderauflage. Noch nie habe ich es erlebt, dass ein Buch von mir als Print derart gut gestartet ist. Auf der BuchBerlin und Frankfurt habt ihr es mir aus den Händen gerissen. Es wurde so oft von anderen Autor:innen gekauft und sogar weiterempfohlen, das ich allein deswegen sprachlos war. Vom Gang in Frankfurt aus konnte ich zusehen, wie oft es in die Hand genommen wurde.
Für Xerubian hatte ich eigentlich eine Neuauflage mit überarbeitetem Cover geplant gehabt. Der Wunsch nach schwarzen Zahlen, hat mich das Ganze noch einmal überdenken lassen. Auch weil das Taschenbuch-Bundle so reißenden Absatz gefunden hat. Also lasse ich erst einmal alles wie es ist.
Messen
Bisher hat sich meine Messepräsenz auf die BuchBerlin und Frankfurt beschränkt gehabt. Auch wenn ich eigentlich introvertiert bin, habe ich immer wahnsinnig viel Spaß. Der direkte Austausch mit euch ist etwas Besonderes und ich nehme jedes Mal enorm viel Motivation fürs Schreiben mit. In 2022 haben sich gleich mehrere Messe-Optionen aufgetan.
Fabula Est
Gar nicht weit von meiner Haustür entfernt, begann das Jahr mit der Fabula Est. Ich habe vorher noch nie von ihr gehört, konnte also gar nicht einschätzen was mich erwartet. Sie war eine kleine, gemütliche Buchmesse in überschaubaren Räumlichkeiten. In Anbetracht der Größe und des Zulaufs war ich mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Vor allem aber hatte ich mit meiner Cover Designerin Sameena Jehanzeb als Standpartnerin einen Heidenspaß.
LimBuch
Die LimBuch folgte gleich vier Wochen später in Limburg. Hier hieß es deutlich weiter zu fahren. Nach einer chaotischen Parkplatzsuche wartete eine durchaus ansprechende Location, die in der Größe etwa der Fabula Est gleichkam. Zu meinem Bedauern gab es nahezu keine Besucher. Das mochte am guten Wetter oder dem parallel stattfindenden Christopher Street Day gelegen haben, finanziell hat es sich nur ausgeglichen, weil einmal mehr andere Autor:innen bei mir shoppen kamen. Im nächsten Jahr werde ich hier nicht mehr teilnehmen.
FeenCon
Eine sehr spontane Idee war die FeenCon. Direkt in Bonn gelegen, hielt sich die Fahrzeit in Grenzen. Es war eine quirlige Convention mit einem lebendigen Publikum. Die zwei Tage haben richtig Spaß gemacht und haben sich durchaus gelohnt. Hier werde ich definitiv wiederkommen.
BuchBerlin
Berlin ist immer ein Heimspiel, allein deswegen kann ich mir die BuchBerlin nicht entgehen lassen. Mama freut sich ja auch über Sohnemanns Besuch. Die Vorverlegung des Termins hat mich allerdings echt in die Bredouille gebracht, weil Acusticon so früh nicht eingeplant war. Zum Glück hat es rechtzeitig geklappt, denn ich konnte eure Begeisterung direkt miterleben!
Auch sonst war die Messe ein voller Erfolg. Allein am ersten Tag habe ich fast so viel Umsatz gemacht, wie im Vorjahr. Ohne die spontane Unterstützung von den Blogger:innen Kathi und Sabrina, wäre ich komplett untergegangen. Der zweite Tag war deutlich ruhiger, so blieb aber mehr Zeit fürs Netzwerken. Es hat mir wieder gezeigt, dass ich auf solche Events nicht verzichten möchte und es immer noch genug Verrückte von euch gibt, die mal eben alle acht! Bücher auf einmal kaufen.
Frankfurt
Die FBM ist mein Jahreshighlight. 5 Tage Netzwerken, Quatschen, Stöbern, Lachen und das auch noch umringt von Büchern. Leider konnte ich nicht in meiner gewohnten Unterkunft schlafen, was mir eine unschöne erste Nacht in einem AirBnB verschafft hat. Aber gut, es hat für eine unterhaltsame Story gereicht.
Einmal mehr habe ich bei Fakriro ausgestellt und mir drei Boxen dafür angemietet. Insgesamt hat es sich für mich zwar gelohnt, allerdings war der Umsatz niedriger als bei der BuchBerlin. Das hat mir gezeigt, dass ich sehr viel Potenzial liegen lasse. Einmal weil ich nur einen Bruchteil meiner Bücher ausstelle, aber auch weil ich nicht beraten kann. Gerade durch die persönlichen Gespräche wird verkauft. Nächstes Jahr wird daher anders geplant. Dazu später mehr.
Der Deal mit Russland
Anfang 2022 habe ich noch ein Geheimnis daraus gemacht, denn es sollte noch bis zum 01. Februar dauern, bis die Verträge mit EKSMO unterschrieben waren. Ich habe es selbst kaum realisiert, aber tatsächlich ist DER russische Fantasy-Verlag auf MICH zu gekommen und hat den Vertrag für die Buchwächter 1-3 tatsächlich durchgezogen.
3 Wochen nach Unterzeichnung schien alles bereits wieder zum Scheitern verurteilt. Mit dem Einmarsch Russlands wusste ich erst einmal nicht, was ich davon noch halten soll. Ich habe proaktiv nachgefragt wie der Verlag dazu steht, ansonsten hätte ich den Vertrag ohne Umschweife direkt wieder aufgelöst. Für solch eine Gesinnung würde ich meine Geschichten, die eine gänzlich andere Philosophie verfolgen, nicht hergegeben. Sie haben sich von diesem Angriff distanziert. Gott sei Dank. Allerdings hat es durch die Umstände deutlich länger gedauert den Vorschuss zu erhalten, was auch für die Dienstleister galt. Wir waren fast schon so weit, die Hoffnung auf eine Umsetzung aufzugeben. Q1/2 2023 soll die Veröffentlichung sein.
Social Media
Es ist beinahe ein Ritual geworden den Zuwachs in meinen Kanälen zu dokumentieren. Eigentlich finde ich es sogar selbst sehr spannend, denn jede Veranstaltung, jede Messe, jede Aktion treibt mehr von euch in meine Arme *hier kleines Teufel Emoji einfügen*.
Pläne 2023
Da sich 2022 anders entwickelt hat als erwartet, bin ich auch ein klein wenig gezwungen meine Pläne anzupassen. Gehen wir die Punkte also nacheinander durch.
Ausbau schwarze Zahlen
Durch den Deal mit Russland komme ich in 2022 leider über die Kleinunternehmergrenze, weshalb ich ab Januar 2023 Umsatzsteuer abführen muss. Das bedeutet zunächst einmal, dass ich alle Systeme und Unterlagen anpassen muss. Gleichermaßen heißt es, dass ich weniger verdiene, weil ich 7 % weniger Marge habe. Wie sich das auswirkt, kann ich heute noch gar nichts sagen.
Nachdem ich es in 2022 das erste Mal in 10 Jahren in die schwarzen Zahlen geschafft habe, will ich diese Route (nicht nur für das Finanzamt) weiter beibehalten, damit ich endlich auch einmal davon was beiseite packen kann. Mit anderen Worten, Wirtschaftlichkeit hat immer Vorrang. Aus diesem Grund muss ich einiges umdenken und einmal mehr an meiner Vertriebsstruktur arbeiten.
Projekt PM
Mein zweiter Lichtschimmer in 2023 ist das Projekt PM. Das erste Mal teile ich auch den Titel vorab nicht mit, weil dieser zu besonders ist und ich Sorge habe, jemand könnte ihn wegschnappen. Wie zuvor Acusticon, ist es ein Steampunk-Projekt, das wohl mit eine meiner außergewöhnlichsten Geschichten wird. Und das sage ich, weil mich diese Story selbst so beim Lesen begeistert.
Für die Umsetzung werde ich mit einem Illustrator zusammenarbeiten, der die Coverillustration gestalten wird. Sameena wird dann wieder das Finish übernehmen. Wenn ich nicht aufpasse, wird das noch geiler als Acusticon. Ach ja, es wird auch wieder eine Sonderauflage geben. Veröffentlichung ist für August 2023 als Taschenbuch und Hörbuch geplant.
Webseite
Mein Wechsel von Wordpress zu Wix war eine der besten Entscheidungen der letzten Jahre. Ich bin sehr mit dem neuen System zufrieden, weil es mir die Arbeit im Hintergrund deutlich vereinfacht und reduziert. Von der Kommunikation, der Auswertung, der Gestaltung, bis hin zum Verkauf im Shop, alles ist einfach und übersichtlich. Und weil ich so angetan bin, will ich im Januar einen Webdesigner für Wix anheuern, der mir ein Corporate Book-Webdesign erstellt und den Shop funktional etwas aufpeppt. Damit möchte ich meine Professionalisierung weiter vorantreiben und diesen wichtigen Kanal als Einnahmequelle weiter ausbauen.
Internationalisierung
Ich habe noch einen weiteren Traum, den ich mir gern erfüllen möchte: den englischen und spanischen Buchmarkt. Nächstes Jahr versuche ich daher eine Agentur zu finden, die mir den Weg in eben diese Märkte ebnen kann. Dabei werde ich mich allerdings nicht stressen, denn erst wenn alle Bücher wieder verfügbar sind, werde ich hier tätig.
Ruhe reinbringen
Nun mag die Liste an To-Dos bereits sehr lang erscheinen und doch habe ich als weiteres Ziel, mehr Ruhe reinzubringen. Ich muss mich mehr auf mich und meine Gesundheit fokussieren. In meiner zugänglichen Art viel für andere da zu sein und zu helfen, vergesse ich zu oft mich selbst. Dabei geht es um meine Schöpfungskraft und meine eigene Erfüllung. Und genau darauf möchte ich mich vermehrt konzentrieren. Ich habe nur dieses eine Leben und das möchte ich allein zu meiner Zufriedenheit gestalten. Also, auf geht’s in 2023.