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Jahresrückblick 2018

Kaum dreht man sich rum, ist bereits das nächste Jahr um. Es mag am Alter liegen oder an einem veränderten Zeitgefühl. Zumindest stelle ich gerade mit Entsetzen fest, dass ich neben meinen Rezensionen, keinen einzigen Artikel in 2018 geschrieben habe. Blick man auf die letzten 12 Monate zurück, dann realisiert man doch, dass man einiges geschafft und erlebt hat.

 

Der Plan für 2018

Das Ziel war relativ einfach: Messeabstinenz, um sich voll und ganz aufs Schreiben zu fokussieren. Dies hieß im Detail, den Buchwächter veröffentlichen sowie Xerubian 1-3 überarbeiten und nach Möglichkeit umgehend veröffentlichen. Vielleicht aber auch die ein oder andere neue Marketingidee ausprobieren, um noch mehr Leser zu gewinnen. Und wie das halt so ist mit Plänen, muss man immer flexibel bleiben ;)

Das reale 2018

Das Jahr begann direkt mit einer Hiobsbotschaft: mein Arbeitsvertrag würde man im August nicht verlängern. Einer komplizierten Konstellation sei Dank, nutzte man die Möglichkeit mich loszuwerden, sehr zum Leidwesen all meiner Kollegen, für die diese Nachricht ein Schock war. Schließlich war ich bereits fast 4,5 Jahre im Unternehmen. Also begann ein sehr ernüchternder Bewerbungsmarathon, der in 6 Monaten ganze 2 Gespräche brachte. Da solle sich noch einmal jemand über Fachkräftemangel beschweren. Knappe 4 Wochen vor Auslauf der Frist, hat sich die harte Arbeit ausgezahlt. Ich bin nun wieder in einem Job, der meine tatsächlichen Qualifikation entspricht und der mir die nächsten Jahre viel Entwicklungsspielraum gibt.

Im März folgte der wohl tiefste Punkt des Jahres. Kurz und überraschend, ist mein Opa mit 93 Jahren verstorben. Das hat ein tiefes Loch gerissen. Wir haben jeden Sonntag videoniert. Es war toll ihn zu sehen, Späße zu machen und ihn am Leben seiner Enkel teilhaben zu lassen. Er war stolz auf uns und hat sich immer dafür interessiert, was wir so machen. Insbesondere meine Schreiberei. Wie gerne hätte er den Buchwächter gelesen, würden die Augen noch mitspielen (einseitig blind, das andere nur noch wenige Prozent). Wenn er gewusst hätte, wie toll das Jahr geendet hat. Die Trauerfeier hat mir das Herz zerrissen. Nur mein Papa und mein Onkel wussten, dass er seine Abschiedsrede selbst hält. Per Video. Man kann sich nicht vorstellen, was das mit einen macht. Die Freude, ihn zu sehen, während die Urne direkt daneben steht. Schwer begreiflich für den einfachen, menschlichen Intellekt. Und doch wundervoll.

Buchwächter

Aber ich hatte ein Ziel und so stand das erste Quartal ganz im Zeichen des Buchwächters. Direkt im Januar startete das Lektorat. Leider hat es nicht so funktioniert wie gedacht. Die Zusammenarbeit mit der ersten Lektorin war nicht einfach, wenngleich extrem bereichernd. Da meine Deadlines allerdings eine nach der anderen zerplatzten, musste ich die Reißleine ziehen. Aber auch, weil ich den Spaß an meiner Geschichte verlor. Also neuorientiert, durchgestartet und mit mehr als 2 Monaten Verspätung erschien dann im Juni der Buchwächter.

Es war irgendwann im später Sommer, als das Jahr dann eine ganz andere Wendung nahm. Die liebe Jill Noll schrieb mich an, ob ich Interesse hätte auf der FBM18 am Stand vom Gedankenreich und Zeilengold Verlag mit auszustellen. Es würde eine Kleinigkeit kosten, wäre aber sicherlich eine interessante Erfahrung. Aufgrund meiner geplanten Messeabstinenz sagte ich ab. Kurz darauf schrie mein Geist: „Bist du eigentlich bescheuert? Das ist eine einmalige Chance auf der FBM auszustellen! Nutze sie, du Quarkkopf!“ Keine Ahnung, ob er mich wirklich Quarkkopf nannte, aber ich sagte zu. Und von nun an ging es steil bergauf.

Von links nach rechts: Icke, Nina Hasse (meine Lektorin), Jill Noll (Autorin)

Da ich nun die FBM18 einplante, sah ich ganz andere Inhalte auf Twitter. So auch die Ausschreibung von Tolino für ein „Meet & Greet“. Da mein Booktalk dieses Jahr ein riesen Werbeerfolg war, beschloss ich mich mit dieser Idee zu bewerben. Es klappte! Die Mayersche Buchhandlung wollte meinen Auftritt sponsern. Zack, Arsch auf Grundeis und permanente Grundnervosität. NOCH NIE hatte ich solch einen Bammel vor einer Buchmesse. Doch es kam alles ganz anders.

Am ersten Tag der Buchmesse hatte ich bereits meine erste Autogrammstunde am Stand und verkaufte völlig überrascht ein Buch nach dem anderen. Wohl auch, weil die hinreißende Katrin Ils im Gang stand und mich anpries. Bis das Regal leer war. In einer Stunde. Ich füllte, nach einem Abstecher beim Auto, wieder auf und mischte mich bis zum Samstag unters Volk. Immer wieder verkaufte ich ein Buch, unterhielt mich mit Bloggern, gab Autogramme, traf neue Leser. Das Meet & Greet verlief dann ganz anders. Entgegen meiner Erwartung, waren die Plätze nicht leer. Man wartete bereits gespannt, also ging es direkt ohne Ankündigung unter die Leute. Ich stellte den Buchwächter vor und startete die Verlosung. Das Interesse war so groß, dass ich anschließend am Stand weiter verkaufte. Bis die Regale wieder leer waren. Pünktlich vor der nächsten Signierstunde. Panik. Schock. Erneute Panik.

Katrin

Die liebe Katrin Ils mit ihrem neuen Buch „Flammendunkel“ (Leseempfehlung!)

Ich hechtete zum Auto und holte die restlichen Bücher. Danach ging es munter weiter. Die Bücher wurden verkauft, auch wenn ich nicht am Stand war. Da waren selbst die beiden Verlage baff. Am Ende habe ich 64 Exemplare verkauft, obwohl ich eigentlich nur 50 dabei hatte. Egal, Mathe war noch nie meine Stärke.

 

Das große Finale

Bereits letztes Jahr habe ich von einigen Autoren gehört, dass die BuchBerlin sich für sie gelohnt hat. Ich wollte es ebenfalls probieren, zumal ich dann auch meine Eltern sehen konnte. Vielleicht ließ sich der Erfolg der FBM18 ja zudem wiederholen. Der eigene Tisch war nur 80cm breit und offerierte neben dem Buchwächter auch den frisch gedruckten Teil von Xerubian 1. Witzigerweise befand sich mein Stand Rücken an Rücken mit dem Gedankenreich und Zeilengold Verlag.

BuchBerlin

Was soll ich sagen, der Buchwächter war nahezu ausverkauft und Xerubian lief besser als erwartet. Dieser Erfolg blieb auch dem Zeilengold Verlag nicht verborgen. Da wir ohnehin permanent Spaß hatten, stellte man mir die Frage, ob ich mir denn vorstellen könnte wieder in einem Verlag zu veröffentlichen. Ich habe lange überlegt und mich erst einmal rumgehorcht. Die kreative Freiheit, die ich aktuell besitze, wollte ich auf keinen Fall aufgeben. Die Gespräche und das Feedback anderer Autoren waren prima und ich fühle mich gut aufgehoben, also habe ich im Dezember für den Buchwächter den Vertrag unterschrieben. Und nun kann ich es sagen, auch an Xerubian besteht Interesse und die Gespräche laufen :D

 

Zahlen, Daten, Fakten

Wie jedes Jahr, mache ich einen kleinen Abriss, was mir meine Kanäle so an neuen Fans, Followern und Abonnenten beschert haben: 201620172018Twitter64911501507Facebook184225318Instagram0178391

Für jeden, der noch jung in seiner Autorenkarriere ist, sollen diese Zahlen auch zeigen, dass sich die Arbeit irgendwann auszahlt. Gebt nicht auf, auch wenn es lange dauert! Dieses Wachstum, und insbesondere der Erfolg des Buchwächters, haben meine Verkaufszahlen explodieren lassen. In 2018 habe ich über 800 Bücher verkauft. Das ist so viel, wie alle vorherigen Jahre seit 2012 zusammen. Und noch immer reicht dies nicht aus, um die Kosten zu decken. Diese Rechnung mache ich hier lieber nicht auf ;)

 

Was ist für 2019 geplant?

Wie wohl jeder Autor, möchte ich die Zeit intensiver fürs Schreiben nutzen. Xerubian 2 ist gerade ins Lektorat gegangen und Xerubian 3 ist bereits in der Überarbeitung. Nebenbei habe ich bereits mit dem Plot für den Buchwächter 2 begonnen. Ein weiteres Ziel ist auch (die Zahlen haben es gezeigt), profitabel zu werden. Nebst der besseren Druckqualität, die ich als Selfpublisher einfach nicht erreichen kann, möchte ich endlich in die schwarzen Zahlen. Schreiben ist nach wie vor eine unfassbar kostenintensive Leidenschaft, die nach 7 Jahren ihre Früchte tragen soll. Deshalb freue ich mich ungemein auf die Zusammenarbeit mit dem Zeilengold Verlag.

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