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  • Andreas

Rezension : Der weite Weg der Hoffnung


Rezension „Der weite Weg der Hoffnung“

In meinem diesjährigen Vietnam – Kambodscha Urlaub bin ich immer wieder über das Buch „Der weite Weg der Hoffnung“ gestolpert. Von vielen unserer deutschen Reiseleiter haben wir den Tipp erhalten es zu lesen. Und so hab ich es getan.

„Der weite Weg der Hoffnung“ beschreibt das Leben der damals gerade erst 6 jährigen Loung und ihrer Familie als die Roten Khmer Anfang der 70er Jahre die Macht in Kambodscha für lange 5 Jahre an sich gerissen haben. Nachdem ich das S21 Gefängnis in Phnom Penh gesehen habe, einer der schlimmsten dieser Zeit, war ich auf grausige Beschreibungen und detaillierte Folterszenarios eingestellt. Doch dies bliebt bis auf eine Szene zum Ende hin aus. Zum Glück, denn was ich gesehen habe, war nichts für Zartbeseitete.

Das Märtyrium spielte sich eher psychisch ab und so dauert es eine Weile bis man „mitleidet“ – auch wenn dies im Anbetracht der Thematik eher makaber erscheint. Die Roten Khmer haben gekonnt, mit Hören-Sagen Angst zu schüren und so berichtet auch Loung „nur“ von den Folgen und der Art ihrer Herrschaft. Was jedoch mitreißt und zu tiefst bewegt, ist die Sprache eines jungen Mädchens, das bisher nur eine schillernde Welt kannte und dann abrupt und auf schmerzliche Weise der heilen Kinderwelt entrissen wird. Die dann folgenden familiären Schicksale haben mich zum Teil sehr bewegt, ebenso das Verhalten vieler anderer zu dieser Zeit. Eine Zeit in der jeder für sich selbst kämpfte und Freundschaften beinahe den sicheren Tod bedeuteten.

Da ich zufälliger Weise genau den gleichen Weg Loungs Flucht als Urlaubsweg hatte, waren die Eindrücke ihres Erlebten noch fesselnder. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, ebenso wie einen Besuch in Kambodscha.

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